Annika in De Queen

Zu Beginn möchte ich erst einmal erzählen, warum ich mich überhaupt für into als meine Austauschorganisation entschieden habe. Zum einen hat mir ganz doll gefallen, dass man einen Gebietswunsch angeben konnte, der sich bei mir dann auch erfüllt hat. Ich habe mich nämlich für den tiefen amerikanischen Süden interessiert (Area: South East) und bin dann letztendlich auch dort hingekommen, nämlich in den Bundesstaat Arkansas. Der zweite Grund war das Orientation Camp in New York City, dass 5 Tage statt fand bevor alle Gastschüler ins große weite Amerika zu ihren Gastfamilien „verteilt wurden.“ Diese Tage waren total hilfreich um sich in ein bisschen besser in das Land mit dessen Kultur hinein zu finden. Vor allem war es hilfreich mit Leitern, die einem Tipps gegeben haben, was Sprache, Umgang mit Menschen und Gebräuchlichkeiten anging, damit man nicht total ins „kalte Wasser geschmissen“ wurde. Das schönste war jedoch, so viele Jugendliche um sich zu haben, denen genau das Gleiche bevorstand und mit denen man tolle Momente und Erfahrungen teilen konnte.Letztendlich war dann für mich zusätzlich ausschlaggebend mich für into zu entscheiden, dass es viele handfeste Informationen und positives Feedback auf der Homepage gab.

Angekommen bei meiner Gastfamilie in „De Queen“, AR habe ich dann das erste mal realisiert, wo ich bin und wie groß das was ich vor mir habe ist. Das war schon eins der prägendsten Gefühle. Meine Gasteltern waren vor allem sehr jung und wussten manchmal nicht so genau, wie sie umgehen sollten mit einer 16jährigen, die wusste was sie wollte. Und ich wollte immer ziemlich viel. Meine Einstellung war zu Beginn, dass das große Amerika vor meiner Haustüre liegt und ich so viel wie nur möglich davon sehen und erleben wollte. Schnell bemerkte ich jedoch, dass das nicht das ist worum es bei einem Schüleraustausch geht. Denn wie das Wort „Schüler“ schon sagt ging es neben dem Leben in deiner Gastfamilie zum größten Teil um die Schule. Die Schule in Arkansas ist kaum vergleichbar mit dem deutschen allgemeinen Gymnasium: 1. Sport, Ehrgeiz und Teamgeist hatten eins der höchsten Prioritäten, welches das war, was ich eigentlich mit am aller meisten genossen habe :-) 2. Arbeiten schreiben, das was hier in Deutschland so gehasst und gefürchtet ist, war dort fast ein „Kinderspiel“. Es gibt die so genannten “Multiple Choice“- Tests, bei denen man meist 4 Möglichkeiten hatte hinter Aussagen ein Kreuzchen zu setzten. Das heißt die Chance gut abzuschneiden ist folglich viel höher als bei Arbeiten und Klausuren hier auf deutschen Schulen, in denen man lange Texte schreiben muss. 3. Was ich immer geliebt habe, war der freundschaftliche Umgang mit meinen Lehrern. Diese waren immer echt cool drauf, haben mit dir rumgescherzt und sich auch mal dazu überreden lassen etwas früher Schluss zu machen. Manchmal wurde der erste Teil der Unterrichtsstunde sogar mit netten Geschichten über alle möglichen Themen, wie die neusten Nachrichten gefüllt, oder einfach auch mit privaten Unterhaltungen des Lehrers oder der Schüler. Etwas, was mir nicht sehr gut gefallen hat, war zum Teil die Monotonie des Unterrichts und die meines Wochenstundenplans. Bei mir war es der Fall, dass ich von der ersten - bis zur achten Stunde, 5 Tage die Woche immer die gleichen 8 Fächer in der gleichen Reihenfolge hatte. Auf Dauer war dieses sehr anstrengend, vor allem auch wenn der Unterricht dann nicht gefüllt war mit voller Beschäftigung, sodass die Zeit dann nur sehr langsam verstrichen ist. Bis dann endlich die heiß ersehnte 8. Stunde (Cross Country – Wald – u. Wiesenlauf) erreicht war in der es dann endlich ab in den Bus ging und dann raus in die atemberaubende Natur in der man dann seine Trainingsstrecken gelaufen ist.

Super war, dass ich mir meine Fächer alle, je nach Talent und Interesse, selber zusammen stellen konnte. Natürlich hatte ich hier auch ein paare Fächer vorgegeben aus Deutschland, die ich belegen musste, um dann zu Hause wieder in die 12. Klasse problemlos einsteigen zu dürfen. Meine zu belegenden Pflichtfächer waren eine Naturwissenschaft (ich habe mich für Biologie entschieden), 2 Fremdsprachen (Spanisch und Englisch) Mathematik (Algebra 2) und Geschichte (American History). Neben diesen 5 Pflichtfächern, wählte ich mir dann meine Sportkurse „Wald – und Wiesenlauf“ (Cross Country) und im zweiten Halbjahr Leichtathletik (Track), Computerkurse, Chor, Theater und andere witzige und interessante Kurse beliebig zusammen.Nachmittags gab es dann zusätzlich noch die „Extracurricular Activities“ in denen man auch noch z.B. Mannschaftssportarten wie ich in diesem Fall Fußball belegen konnte. An Wochenenden gab es dann immer die heiß ersehnten Wettkämpfe und Fußballspiele zu denen wir zum Teil lange im Bus in großartiger Natur unterwegs waren, mit anschließendem gemeinsamen Essen in einen der vielen verschiedenen amerikanischen Restaurants.. *Yummy* Zum größten Teil, war es die Teilnahme an den verschiedenen Sportkursen mit dazugehörigen Wettkämpfen, die zu meinem Wunsch beigetragen haben, möglichst viel vom Land zu sehen.

Zu meinem Leben in der Gastfamilie ist zu sagen, dass ich sehr viel davon mitgenommen habe und von den unerwarted gehäuften Unstimmigkeiten viel über mich selber und andere Menschen gelernt habe. Ich fasse gerne EIN JAHR in einem Satz zusammen indem ich sage: ALLES WAR GUT UND DAS, WAS NICHT GUT WAR IST JETZT GUT, WEIL MAN DRAUS GELERNT HAT! :-) Ich möchte abschließend betonen, dass so wie ich oben mein Leben „abroad“ beschrieben habe kein regelhaft dafür ist, wie es zwangsweise sein muss. Jedem Gastschüler werden andere Dinge passieren, werden in bestimmten Aspekten Glück haben und in anderen Pech. Das wichtigste ist einfach, dass man von Anfang an ganz offen ist und vorallem bleibt! Einen Ort, genau so wie zu Hause findest du nur 1 einziges Mal auf der Welt – Und das ist auch gut so! Freue dich auf das was kommt, nimm es so wie es ist, denn es ist einmalig & einzigartig!