Kilian in Christchurch

Schon als ich sechs war, durfte ich neuseeländische Luft schnuppern. Wir waren für drei Wochen in Neuseelands größter Stadt, Auckland, und ich war bereits damals hin und weg. Die Leute und die Landschaft gefielen mir super und es war klar: da muss ich noch mal hin! Einige Jahre später fand ein Informationsabend an unserer Schule statt, in dem 'ein Jahr im Ausland in der Oberstufe' vorgestellt wurde. Mein Interesse an Neuseeland wurde sofort geweckt und zuhause angekommen, begab ich mich sofort an die Recherche und into war die Organisation von vielen, die mir am besten gefiel. Zunächst schickte ich ein Online Bewerbung ab, dann wurde ein  Gespräch in Köln vereinbart. Als endlich fest stand, dass es klappen wird, wurde ich von Tag zu Tag aufgeregter und wöchentlich lag Post von into Briefkasten, die mich immerfort mit Informationen versorgte. An einem gemeinsamen Wochenende nur für die künftigen Austauschschüler hatte ich die Gelegenheit mich über alle noch offenen Fragen auszutauschen und zum Glück ging die Nervosität in Vorfreude über. Als es endlich soweit war und ich meine Familie und mein Heimatland verabschieden 'musste', war der lange Flug und der Jetlag zur Nebensache geworden, denn im Orientation Camp in Auckland hat man so viele erste, schöne Eindrücke gesammelt und man hatte zudem nicht das Gefühl, ganz alleine auf sich gestellt zu sein. Auch als ich in Christchurch angekommen bin, wurde ich sofort von meiner (super netten!) Local Rep empfangen. Bei meiner Gastfamilie angekommen war alles total anders, als ich es mir vorgestellt hab. Ich habe alle Horroszenarien im Kopf durchgespielt, aber ich merkte sofort, dass dies umsonst war. Ich wurde mit einem typisch-neuseeländischen Roast begrüßt (richtig lecker), was dann auch später zu meinem Lieblingsessen wurde. Die Schule war auch total anders als erwartet: ich kam zum ersten Treffen der neuen Exchange Students leider ein bisschen zu spät, doch ohne fragen zu müssen, haben mir die Schüler weitergeholfen, was bestätigt, dass Kiwis einfach super offen sind. Meine Schule hat einfach alles getan, um mir den Einstieg leicht zu machen. In den folgenden sechs Monate habe ich super viele Eindrücke gesammelt: Ich habe Trips durch Neuseeland gemacht, war mit meiner Gastfamilie weg, war mit meiner Schule weg und außerdem habe ich Freunde gefunden, mit denen ich heute noch Kontakt habe und diese sechs Monate gingen gefühlt viel zu schnell zu Ende, aber im Nachhinein habe ich in diesen sechs Monaten so viel gemacht wie in zwei Jahren ;) Als ich dann mit Tausend neuen Erfahrungen und Eindrücken in das vergleichsweise triste Deutschland zurückkam, stellte ich fest, dass sich so gut wie nichts geändert hat und ich habe mir nur gedacht: Gut, dass du es gemacht hast!